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Am Mittwoch, den 25. November, um 18:30 Uhr, eröffnen wir die Ausstellung CONCEPTUAL PORTRAITS des Künstlers KEVIN CLARKE mit einer Vernissage in der Feldbergstraße 28 in Frankfurt am Main. Kevin Clarke wird anwesend sein. Einführende Worte spricht Luminita Sabau, die Kuratorin der Ausstellung.

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Kevin Clarke wurde 1953 in New York City geboren. 1976 schloss er ein Studium der Bildhauerei an der Cooper Union in New York bei Hans Haacke und Christopher Wilmarth ab. Anschließend verbrachte er vier Jahre in der Schweiz und in Deutschland, wo er an konzeptuellen fotografischen Projekten und Ausstellungen arbeitete.

Während der Documenta 6 nahm er an der von Joseph Beuys geleiteten Freien Universität teil. 

1980 veröffentlichte er den Bildband „Kaufhauswelt“ bei Schirmer und Mosel, eine soziologische Studie in schwarz-weiß Fotografien über die Angestellten des KadeWe im damaligen West-Berlin, wofür er den Kodak Book Award gewann.

Darauf folgte 1984 „The Red Couch. A Portrait of America“, veröffentlicht bei Alfred van der Marck Editions/Harper & Row. Mit diesem Projekt, bei dem Clarke bekannte und unbekannte Amerikaner/Innen auf einer roten Couch porträtierte, erlangte er weltweit Bekanntheit. „The Red Couch“ umfasst rund einhundert Farbfotografien und stellt ein Profil der amerikanischen Bevölkerung in ihrer ganzen Heterogenität dar. Jeder Portätierte musste sich auf die gleiche rote Couch setzten, die Clarke zu diesem Zweck über den ganzen Kontinent transportierte. Durch die rote Couch als immer wiederkehrendes Motiv entsteht eine komische, fast surrealistische Wirkung, die an Buster Keaton erinnert. Die Fotoserie wurde vielfach ausgestellt und veröffentlicht, als Motiv wurde sie in der Werbung und in den Medien zitiert.

Ende der achtziger Jahre kam Clarke in Kontakt mit der Firma Applied Biosystems in Kalifornien, die grade an der wissenschaftlichen Entwicklung des Analyseverfahrens des menschlichen Genoms arbeiteten. Clarke bat die Genforscher, einen non-komparativen, individual-spezifischen Sequenzierungsprozess zu entwickeln. Sie entschieden sich für die Darstellung der polymorphen HLA-DQA-1 Alpha-Region und benutzten Clarkes Blut für diese Experimente. Inspiriert davon, realisierte er im Jahre 1988 ein Selbstporträt, indem er die graphische Darstellung seiner DNS-Sequenz in Form von Buchstabenfolgen mit einem Foto zu einer Montage verschmelzen ließ.

Die 1992er Fotoserie „From the Blood of Poets“ widmete er amerikanischen Künstlerfreunden, wie John Cage, Jeff Koons und Richard Milazzo. Die Idee dazu kam ihm bei der Lektüre eines Buchs über Picassos Leben, bei dem die Gewohnheit von Künstlern beschrieben wird, sich nach der Vollendung eines neuen Kunstwerks gemeinsam im Atelier zu treffen, um bei einem Glas Wein die neue Arbeit zu beschreiben.

Clarkes Porträts zeigen keine fotografische Abbildung des dargestellten, sondern intuitiv gewählte Motive – Landschaften und Stadtansichten, Stillleben und Objekte, die Clarke mit dem “Porträtierten” assoziierte. Diese Motive kombinierte Clarke mit der graphischen Darstellung der DNS-Sequenz der jeweiligen Person, dargestellt in Form von Buchstabenfolgen oder rhythmischen Kurven. Diese Fotomontage verfremdete Clarke zusätzlich durch die Reproduktion im Farbumkehrverfahren.

Es folgte das Projekt „The Invisible Body“, ausgestellt im Museum Wiesbaden, bei dem er zwei Serien zu je dreizehn Porträts verschiedener Personen aus New York und Wiesbaden schuf. 

Clarkes letztes New Yorker Projekt galt den Anschlägen vom elften September 2001. „Mikey Flowers 9/11“ basiert auf Fotos des Betreibers eines gleichnamigen Blumengeschäfts, der als einer der ersten vor Ort Aufnahmen des kollabierenden World Trade Centers schoss und dabei selbst fast das Leben verloren hätte. Clarke verbindet diese Aufnahmen mit den DNA-Strukturen Überlebender und schafft damit einen optimistischen Gegenentwurf zu jener anderen Anwendung der DNA-Analyse, die verwendet wurde, um die über dreitausend Opfer des barbarischen Terroraktes zu identifizieren.

Die Arbeiten von Kevin Clarke waren international in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen. Unter anderem 1980 im Frankfurter Kunstverein, 1990 im Tampa Museum of Art, Florida, 1999 im Museum Wiesbaden sowie 2013 im Chateau de la Treyne in Frankreich.

Die Ausstellung ist zu sehen vom 26. November 2015 bis zum 7. Januar 2016.

Sollten Sie an weiteren Informationen zum Künstler und den ausgestellten Werken interessiert sein, lassen wir Ihnen diese gerne per Mail zukommen.

ABBILDUNGEN (v. oben)

Razor, Kurt Schnitters / 2013 / Archival digital dye print on 100% cotton paper

Portrait of Dale Paige / 2002 / Archival Chromogenic Print on acrylic panel

Beuys Bienen / 2012 / Archival Chromogenic Print on acrylic panel